Deutsch      Englisch       

Home
Vorwort
Inhalt
1.Das Klima als öffentlicher Belang in der Bau­­leit­­planung
2.Charakteristik und Erscheinungsformen des Stadtklimas
2.1Allgemeines
2.2Urbaner Wärmehaushalt
2.3Urbane Wärmeinsel
2.4Feuchte/Niederschlag/Vegetation
2.5Wind
2.6Bioklima
2.7Luftaustausch
2.8Schadstoffemissionen
2.8.1Der Verkehr als Schadstoffquelle
2.8.2Rechnerische Abschätzung der Verkehrsimmissionen
2.9Schadstoffbelastungen und Grenzwerte
2.9.1Grenz-/Beurteilungswerte
2.10Schadstoffwirkung
2.11Der Klimawandel
2.11.1Klimawandel in Deutschland
2.11.2Vermeidung des Klimawandels
2.11.3Anpassung an den Klimawandel
3.Energiebewusste Bauleitplanung
4.Methoden der Informations­­­gewinnung für die Planung (Messungen, Windkanal, Numerische Modellierung)
5.Klima- und Lufthygienekarten als Hilfsmittel in der Bauleitplanung
(Beispiel: Klimaatlas Verband Region Stuttgart)
6.Empfehlungen für die Planung
7.Literaturverzeichnis
8.Thematische Websites
Impressum
Download
 
CHARAKTERISTIK UND ERSCHEINUNGSFORMEN DES STADTKLIMAS
   
 2.8 Schadstoffemissionen

Speziell in den Städten werden täglich große Schadstoffmengen durch Verkehr, Hausheizungen, Industrie und Kraftwerke in die Atmosphäre ausgestoßen.

Bei der großen Vielzahl dieser Stoffe hat es sich als zweckmäßig erwiesen, Hauptkomponenten, die auch überregionale Bedeutung haben, als Leitkomponenten näher zu untersuchen. Es sind dies:

  • Stickoxide (NOX
  • Feststoffe/Partikel (insbesondere Fein- und Feinststäube (PM10 und PM2,5)
  • Organische Verbindungen (CnHm) (insbesondere Benzol)
  • Kohlenstoffmonoxid (CO2)
  • Schwefeldioxid (SO2)

    CO und SO2 sind dabei heute von nur noch untergeordneter Bedeutung. Bedingt durch die globalen Aspekte der Klimaveränderung werden seit einigen Jahren auch die Emissionen an Kohlenstoffdioxid (CO2) näher betrachtet (s. Kap. 2.11).

    Die Abbildung 2/16 zeigt die emittierten Mengen ausgewählter Schadstoffe in Stuttgart (2008) für verschiedene Quellengruppen, während in der Abbildung 2/17 die Entwicklung der Schadstoffemissionen in Stuttgart von 1996 bis 2008 dargestellt ist.

    Insbesondere bei Kohlenmonoxid, Stickoxiden und organischen Verbindungen wird der vorherrschende Einfluss des Verkehrs auf die Emissionen deutlich.

    Entscheidend für die Luftbelastung ist neben der Höhe, in der die Emissionen in die Atmosphäre gelangen, auch die Verteilung der Emissionen im Stadtgebiet. Die Abbildung 2/18 zeigt als Beispiel die Stickoxidemissionen in der Region Stuttgart. Gut zu erkennen sind die Planquadrate mit hohen Emissionen im Bereich der Schnellstrassen und bei Einzelquellen wie Kraftwerken bzw. Heizungszentralen.

    Abhängig von Schadstoffkomponente und Quellenart sind die Emissionen nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt. Heizungsbedingte Schadstoffe weisen einen deutlichen Jahresgang auf. Verkehrsbedingte Emissionen sind relativ gleichmäßig über das Jahr verteilt (außer Ferienzeiten).
  •  
     
     
    Abb. 2/16: Schadstoffemissionen verschiedener Quellengruppen in Stuttgart (2008); Quelle: LUBW
     
    Abb. 2/17: Entwicklung der Schadstoffemissionen in Stuttgart von 1996 - 2008, Quelle: LUBW
     
    Abb. 2/18: Räumliche Verteilung der Stickoxidemissionen in der Region Stuttgart (2004) in kg/ Jahr; Datenquelle: LUBW; Quelle: Klimaatlas Verband Region Stuttgart 2008